Nach 40 Jahren gedenkt das Jugend[widerstands]museum gemeinsam mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen einer bislang wenig beachteten Kunstaktion.
Die über 500 Meter lange Fußgängerbrücke zwischen dem Lichtenberger Wohngebiet Fennpfuhl und dem Friedrichshainer Samariterviertel war Anfang der 80er Jahre ein Un- und Angstort: Die Seitenfenster auf der Friedrichshainer Seite waren mit Blechplatten verschlossen. Viele nannten das verwahrloste Bauwerk Storkower Tunnel.
Am 26. November 1983 bemalten 20 Junge Leute den düsteren Ort mit Farbe: Tiermotive, Menschenfiguren, Bäume und Landschaften. Der SED-Staat verhängte drastische Geldstrafen, sieben von ihnen kamen ins Gefängnis. Untersuchung und Anklage flankierte die Staatssicherheit. Zahlreiche Jugendliche protestierten still und brachten durch illegale Sammlungen die komplette Strafsumme von über 30.000 DDR-Mark auf.
Eine Ausstellung im Jugend[widerstands]museum widmet sich diesem Ereignis und zeigt unter anderem Porträts der Malerinnen und Maler, ihre Bildmotive und eine Wanderausstellung mit Informationen zu den Ereignissen.
Sonntag, 26.11.2023, 15:00 Uhr Einweihung eines temporären Gedenkorts Originalschauplatz S-Bahnhof Storkower Straße
Sonnabend, 25.11.2023, 18:00 Uhr Vernissage „So konnte sie nicht bleiben!“ Bilder und Installation von Katrin Siebeck Organisation und Wanderaustellung, Zeitzeiger e.V. Berlin Audioclips: „Wer Mut hat, hole die Sonne wieder!“, Anne-Isabelle Zils Vortrag: Günter Stöber, Medienkünstler, Dozent an der LMU München Konzert: „C’est la nuit“ München (HipHop)
Mittwoch, 06.12.2023, 19:00 Uhr „So konnte sie nicht bleiben!“ Diskussion mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen Beim Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Franz-Jacob-Straße 4b (im Storkower Bogen)
Donnerstag, 07.12.2023, 14:00 Uhr: Kuratorenführung im Jugend[widerstands]museum
Freitag, 12.01.2024, 16:00 Uhr Kuratorenführung im Jugend[widerstands]museum
Sonnabend 20.01.2024, 18:00 Uhr Finissage im Jugend[widerstands]museum
Gefördert mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, die Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftliche Zusammenhalt, des Bezirksamts Friedrichshain-Kreuzberg, des Bezirkskulturfonds Berlin, der Hedwig-Wachenheim-Gesellschaft e.V. und des Zeitzeiger.Berlin e.V.
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